Quellennachweis und Fotos: Ruhr Nachrichten, Günther Goldstein

LÜNEN Lünens Politiker entscheiden am Donnerstag über die Zukunft der Fußgängerbrücke über die Kurt-Schumacher-Straße. Die ist marode und soll abgerissen werden. Mittwochmorgen haben deswegen rund 180 Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule auf der Brücke darauf hingewiesen: „Das ist unser Schulweg!“

Mit einer Demonstration mit 180 Schülern machten Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule darauf aufmerksam, dass die Fußgängerbrücke an der Kurt-Schumacher-Straße als Schulweg für die Schule wichtig ist.

Die Schule nutzt die Rundsporthalle für den Sportunterricht und die Brücke als sicheren Überweg über die vierspurige Straße.

Mit zwei Transparenten über der vielbefahrenen Straße machten Schüler, Lehrer und Schulleiter klar, dass der Weg für sie wichtig ist. In Spitzenzeiten gehen bis zu 90 Schüler (drei Klassen) gleichzeitig über die Brücke zum Sportunterricht in der Rundturnhalle – und die gleiche Anzahl in die andere Richtung.

„Wir wollen die Politiker noch mal zum Nachdenken bringen“, erklärte Schulleiter Christian Gröne.

Natürlich sei die Sicherheit wichtig, aber eben auch eine „funktionelle Ersatzlösung“ im Falle eines Abrisses: „Im Zweifel eine neue Brücke“, so Gröne.

 

 

Brücke ist nicht mehr sicher genug

Wie berichtet, ist in der Brücke aus den 60er-Jahren sogenannter Spannstahl verbaut, der unter anderem durch Korrosion in absehbarer Zeit ein Sicherheitsrisiko darstellen wird. Die Ausschüsse für Stadtentwicklung und Umwelt sowie Sicherheit und Ordnung haben sich bisher dafür entschieden, die Verwaltung zu beauftragen, „alle gefahrenabwehrenden Maßnahmen bis zum Abriss“ zu treffen.

 

 

 

Ursprünglich hatte die Verwaltung vorgeschlagen, die Brücke abzureißen und durch eine Ampel zu ersetzen. Dass das für seine Partei nicht infrage kommt, betonte am Mittwochmorgen noch einmal GFL-Fraktionsvorsitzender Johannes Hofnagel.

Seine Fraktion will im Rat am Donnerstag beantragen, ein neues Gutachten über den Zustand der Brücke einzuholen. Wenn abgerissen werden müsste, dann müsse auch Ersatz her, so Hofnagel. Er meint: Eine neue Brücke oder eine neue Unterführung.

 

 

Weg durch Unterführung ist großer Umweg

Dass die Brücke wichtig ist, sahen auch die Zehntklässler Luke Eichler und Constantin Rothkegel so: „Der Weg durch die Unterführung ist ein großer Umweg, sodass kaum noch Zeit für Unterricht bleibt.“ Um das zu beweisen, führte Sportlehrer Jörn Dingeldey rund 90 Schüler nach der Demonstration auf der Brücke von der Turnhalle durch die Unterführung Stadttorstraße wieder zurück zur Schule.Dauer: eine gute Viertelstunde und damit mehr als doppelt so lange wie der Weg über die Brücke. Weil diese Zeit künftig auf Hin- und Rückweg anfällt, bleibt für den tatsächlichen Sportunterricht weniger Zeit. Immer wieder entzerrt sich die Gruppe, um sich dann am Zebrastreifen wieder zu sammeln.

Keine Verantwortung für Sicherheit

Eine Gefahr, vor allem für Inklusions-Schüler mit eingeschränkter Wahrnehmung oder emotional-sozialen Einschränkungen, meint Schulleiter Gröne. „Die Sportfachkonferenz sieht sich daher geschlossen außerstande, die Verantwortung für die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu übernehmen“, heißt es in Grönes vorbereiteter Stellungnahme.

 

 

Sportlehrer Dingeldey formuliert das direkter: „Wenn ich mir überlege, dass wir das regelmäßig machen müssen, graut es mir“, sagt Dingeldey.

Warum diese Aktion? Der Schulleiter erklärt es im Video

 

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