(RN Lünen) Gesamtschüler übernehmen Patenschaft für gleichaltrigen Jungen in Bolivien

Die Unterstützung der Klasse 6e ist dem kleinen Guimer Vasques Paco sicher. Die Schüler haben sich entschlossen, für den 11-jährigen Bolivianer eine Patenschaft zu übernehmen.

Lesen und Schreiben, Mathematik und Geschichte - wovon die Klasse 6e der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in den Ferien erst einmal genug hat, ist für Guimer Vasques Paco ein Geschenk. Dank der Kinder kann der Bolivianer zur Schule gehen. Denn die Schüler haben für ihn eine Patenschaft übernommen.
„Wir haben das Buch 'Stadt der wilden Götter' von Isabel Allende gelesen", erzählt einer der Schüler und, dass es darin um die Geschichte eines Indianerstammes der Ureinwohner Südamerikas geht. „Die Kinder leben dort nicht wie wir. Sie haben keinen Strom oder fließend Wasser. Außerdem leben sie in kleinen Hütten", machen sie die für die Schüler kaum vorstellbaren unterschiedlichen Welten deutlich.
„Außerdem haben die Kinder in Bolivien kein Recht auf Schule", weiß ein Mädchen. Denn neben dem Buch haben sich die Schüler in den vergangenen Wochen auch mit den Menschenrechten der Vereinten Nationen befasst. Dabei haben sie erfahren, dass eine medizinische Versorgung, der Schutz vor Folter und das Verbot von Kinderarbeit keine Selbstverständlichkeiten sind. Vor allem nicht in Bolivien. Von dem Schicksal der Kinder dort ergriffen, entschlossen sich die Schüler etwas zu unternehmen. Mit einer Patenschaft bei der Kindernothilfe ermöglichen sie dem elfjährigen Guimer an einem Projekt teilzunehmen, das 200 Kindern in seinem Ort den Unterrichtsbesuch ermöglichen soll.

Vom Taschengeld

Neben den 31 Euro im Monat, die die Schüler zusammen zum Teil aus ihrem eigenen Taschengeld an das Hilfswerk überweisen, schreiben sie dem jungen Bolivianer Briefe. Wo Deutschland liegt, welche Sehenswürdigkeiten Lünen zu bieten hat und welche Instrumente sie spielen - alles, was Guimer ihrer Meinung nach interessieren könnte, schreiben sie ihm. Die Briefe werden vor dem Abschicken von einem Vater einer Schülerin ins Spanische übersetzt.
Die Kinder freuen sich, dass sie dem Jungen, der sich in ihrem Alter befindet, helfen können. Auch wenn sie es leider nicht verhindern können, dass er tagsüber in einem Bergwerk schuften muss. Sie hoffen, ihm mit der schulischen Bildung, eine Zukunft zu ermöglichen, die ihm sonst verwehrt bliebe. Daniel Sczekalla

 

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