(RN Lünen) Geschwister-Scholl-Gesamtschule: Offizieller Festakt zum Abschluss der Sanierung im Sinne von Hans Scharoun

   

Nach über drei Jahren aufwändigster Sanierung der Geschwister-Scholl-Gesamtschule fand gestern Nachmittag der offizielle Festakt zum Abschluss der Arbeiten im in komplett neuem Glanz erstrahlenden Scharoun-Gebäudes statt.
„Wir sind hier heute zusammengekommen, um uns gegenseitig auf die Schulter zu klopfen", so Schuldirektor Heinrich Behrens fünf Minuten vor Beginn der Festveranstaltung um 15 Uhr in der vollbesetzten Aula. Behrens sollte Recht behalten. Den Startschuss zum Grußwort-Marathon - acht Ansprachen in 90 Minuten - gab er selbst. Humorvoll erinnerte Behrens an die für den Schulalltag zum Teil schwierige Umbauphase: „Im Dezember 2012 standen um acht Uhr morgens vier Handwerker in meinem Büro um mir mitzuteilen, dass in drei Klassenzimmern die Heizung vorerst nicht mehr funktioniert. Um elf Uhr meldeten sich prompt die ersten Schüler mit Lungenentzündung bei mir, damit ich sie nach Hause schicke."
Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick betonte, dass die 8,5 Millionen Euro teure Revitalisierung des weltweit bedeutenden Scharoun-Gebäudes nur Dank der Unterstützung zahlreicher Akteure möglich gewesen sei. Dies gelte insbesondere für die Wüstenrot-Stiftung, die sich an der Sanierung mit 2 Millionen Euro beteiligt hat. 2,5 Millionen Euro kamen von der Stadt Lünen, 4 Millionen Euro flossen aus Fördermitteln von Bund und dem Land NRW.
„Ziel der Sanierung war es, das herausragende Baudenkmal eines weltweit bedeutenden Architekten zu sanieren mit dem Ziel, es zu erhalten und dabei dennoch modernen Anforderungen an die Nutzung und insbesondere an den Energieverbrauch gerecht zu werden", sagte Rüdiger Stallberg vom Bauministerium stellvertretend für Staatssekretär Gunther Adler, der „wirklich gerne gekommen wäre".
Warum Architekt Hans Scharoun ausgerechnet im „verschlafenen Lünen" so eine Schule gebaut hat, wollte Schülersprecherin Olea Sophie Overhagen in ihrer Ansprache wissen - und lieferte die Antwort gleich mit. „Keine Ahnung, ist ja auch egal. Wir Schüler sind ihm jedenfalls sehr dankbar dafür." Und natürlich den Leuten, die Geld in die Sanierung des Gebäudes gesteckt haben.
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Dank Scharoun lernen Schüler in Klassenwohnungen

  • Architekt Hans Scharoun hat die Geschwister-Scholl-Gesamtschule in den Jahren 1956 bis 1962 gebaut. Seit 1986 ist sie offiziell Baudenkmal. Die Sanierungsarbeiten starteten 2009 und endeten vor wenigen Tagen.
  • Ausgehend von den spezifischen Funktionen der Räume, den Bedürfnissen der Nutzer und den Bedingungen der Landschaft gestaltete Scharoun alle Räume individuell. Die Schüler lernen in Klassenwohnungen bestehend aus drei Raumbereichen und jeweils eigenem Garten.
  • Die Pausenhalle ist gegliedert wie eine Fußgängerzone als „Weg der Begegnung". Die Aula erinnert an die Berliner Philharmonie en miniature des Architekten Scharoun.

Fotos des sanierten Scharoun-Gebäudes sehen Sie auch hier.

 

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