Mo Asumang

Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule Lünen hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass sie mit dem Schulnamen eine besondere historische Verantwortung trägt. Dazu lud sie die medial und vielseitig engagierte Buchautorin, Filmemacherin und Aktivistin Mo Asumang zum Projekttag "Gedenken an die Geschwister Scholl" an die GSG ein.

Mit einer lebhaften Lesung aus "Mo und die Arier" stieg sie ein und es blieben in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler die Schlagworte: Morddrohung... Hasstiraden... Anonym... Kugel... Schock... Panik... Angst… haften.

Mo Asumang wollte sich mit ihrem Buch und dem gleichnamigen Film ihrer Angst stellen. Nach den ergreifenden Szenen hat sich Asumang den interessierten Fragen der Schüler gestellt.

Asumang hält die AfD für sehr bedenklich, aber ein Verbot hält sie für noch gefährlicher. Da dieselben Personen in einer reingewaschenen Partei so wie bisher weitermachen könnten. Statt eines Verbotes sollten Medien ihren Umgang mit der AfD überdenken. Denn, wenn sie so weiter machen wie bisher, wird sie allen voran sich selbst abschaffen. In vielen Länder sieht man wohin das führt. Das Gefährliche an der AfD ist, dass sie einen kurzen Prozess machen wird, von dem es auch keinen Weg mehr zurückgibt, sobald sie im Bund die Mehrheit stellt.

Den Opfern des Rassismus empfiehlt sie zunächst in sich zu gehen, sich den eigenen Ängsten zu stellen und dann damit an die Öffentlichkeit zu treten, denn was man sagt ist glaubwürdig.

Auf die Frage der Schüler, ob sie denn bei den Dreharbeiten um ihr Leben bangen musste, gab Asumang zu, dass sie in den USA beim Klu Klux Klan im Schatten der Waffen anfänglich Angst um ihr Leben hatte, diese sich aber mit der Zeit verflüchtigte. Die Angst sei dann am größten, wenn man etwas nicht einschätzen kann, so Asumang.

Genau das wollten ja Rassisten mit ihrer Provokation als Kriegstaktik bewirken. Sie wollen die Menschen verunsichern, sie außer Kontrolle bringen. Damit kann man umgehen lernen, aber wütend mache sie weiterhin der Umstand, wenn clevere Menschen ihr Wissen in den Dienst des Rassismus einsetzten.

Sie gab den Schülern mit auf den Weg, die Angst der Menschen zu nehmen, die in Vielfalt eine Gefahr und Schwäche sehen. Das Beispiel der USA ist das genaue Gegenteil von dem, Vielfalt bedeutet dort Stärke und Wachstum. Sobald das vielfältige Deutschland in den Spiegel schaut, wird man darin genau diese Stärke sehen.

Unter tosendem Applaus übergaben die Schülerinnen und Schüler der GSG Mo Asumang eine weiße Rose im Gedenken an den Todestag der Geschwister Scholl.

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