Weie Rosen

An den 76. Todestag (22.02.1943) der Geschwister Sophie und Hans Scholl hat die GSG Lünen mit einer besonderen Veranstaltung gedacht. Tim Pröse, Autor des Buches "Jahrhundert Zeugen. Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler" hat ein Vortrag zum Widerstand gegen das NS-Regime gehalten und anschließend Fragen der GSG-Schüler/innen beantwortet. In seinem Vortrag berichtete Pröse auch über bisher unveröffentlichte Erinnerungen der Schwester Inge Scholl: 

 

Die GESTAPO habe Sophie angeboten, sie solle ihrem Bruder Hans alles in die Schuhe schieben und sie werde verschont. Sie sagte "NEIN! Wenn Sie meinen Bruder töten, dann müssen Sie auch mich töten. "So ruhen sie beide bis heute in der Grabnummer 73. auf dem Münchener Friedhof nicht nebeneinander, sondern übereinander. Inge Scholl berichtet über die Beisetzung ihrer Geschwister: "In meinem Herzen war ein Fest, das keine Trauer zugelassen hat." In den Hinterlassenschaften der Geschwister Scholl war auch ein Zettel vom Henker, auf dem stand: Eine Packung Zigaretten, Streichhölzer, drei Stück Gebäck. Am Tag der Hinrichtung hatte Mutter Scholl Kekse gebacken, wie sie das immer tat, wenn ihre Kinder krank waren. Sie schmuggelte Kekse in die Todeszelle hinein und erfreute damit ihre Kinder. Tief traurig klagte ihre Mutter: "Sophie, wirst du nie mehr bei mir essen". Sophie erwiderte: "Ach Mutter die paar Jahre noch, die paar Jahre noch." Der christliche Glaube ergriff die beiden Geschwister so tief, dass Sophie schrieb: "Man müsse einen harten Geist und weiches Herz haben." Unbeugsam sagte sie zu ihren Todesrichtern: "Ich würde alles wieder genauso tun, denn nicht ich, sondern sie haben die falsche Anschauung." Hans sagt kurz vor seiner Hinrichtung: "Ich habe keinen Hass!" Die NS-Verbrecher wollten alle Spuren dieser tollen jungen Frau Sophie verwischen, die sich wagte NEIN zu sagen.  Aber ihre letzte Botschaft hatten sie nicht gefunden. Denn Sophie Scholl schrieb kühn auf die Rückseite ihres Todesurteils ihre letzte Botschaft an die Jugend von heute:

FREIHEIT!

Sophie Scholl wollte mit ihrer aufrechten Haltung junge Menschen ermutigen, anders zu leben, aufgeweckt zu sein, zu widersprechen, eigene Meinung zu haben. Tim Pröse, Autor des Buches "Jahrhundert Zeugen" fordert die Schülerinnen und Schüler der GSG Lünen auf, "nutzt eure Freiheit und Talente, lasst euch nicht für einen Krieg verheizen. Ich habe Vertrauen in euch, damit der Blick weg von Radikalen hin zu Geschwister Scholl gelenkt wird. Im Anschluss an den Vortrag gingen die Schülerinnen und Schüler der GSG in die Fußgängerzone Lünen und verteilten Passanten als Andenken an die Geschwister Scholl 160 Weiße Rosen. 

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