Im Rahmen der Erasmus+-Akkreditierung konnte nach längerer Pause wieder ein Schüleraustausch zwischen der Geschwister-Scholl-Gesamtschule und der I.E.S. Cañada Real in Valmojado (Spanien) stattfinden. Der Austausch stand unter dem thematischen Schwerpunkt „Barrierefreiheit – Wie barrierefrei sind Deutschland und Spanien wirklich?“ und ermöglichte den teilnehmenden Schülerinnen und Schülernnicht nur spannende kulturelle Begegnungen, sondern auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion.
Der erste Besuch der deutschen SchülerInnen in Spanien
Im Februar reisten Schülerinnen und Schüler des 9. und 10. Jahrgangs der GSG für eine Woche nach Valmojado. Dort erwartete sie ein abwechslungsreiches Programm mit dem Fokus auf Inklusion und Barrierefreiheit.
Direkt zu Beginn wurde der Begriff „Inklusion“ thematisiert und gemeinsam darüber diskutiert, wie inklusiv Schule und Gesellschaft in beiden Ländern gestaltet sind.
Besonders eindrucksvoll war die Schulführung durch Schülerinnen und Schüler aus dem Inklusionsprogramm der Schule. Diese präsentierten die Schule aus ihrer eigenen Perspektive und stellten dabei barrierefreie Bereiche vor.
Ein weiteres besonderes Erlebnis war eine Begehung der Schule mit verbundenen Augen. Diese Übung half den Schülerinnen und Schülern, physische Barrieren selbst zu spüren und sich der Bedeutung barrierefreier Strukturen wirklich bewusst zu werden.
Auch außerhalb des Schulgeländes wurde das Thema weiterverfolgt. Bei Ausflügen nach Madrid und Toledo konnten die Jugendlichen nicht nur kulturelle Eindrücke sammeln, sondern mithilfe vorbereiteter Checklisten gezielt die Barrierefreiheit verschiedener öffentlicher Orte untersuchen. Die Ergebnisse wurden mit Fotos dokumentiert und anschließend gemeinsam reflektiert.
Valmojado überzeugte als besonders barrierefreundliche Stadt: Rampen an öffentlichen Gebäuden, Blindenschrift auch an Spielplätzen und Plakate zur Vermittlung der Gebärdensprache zeugten von einem inklusiven Stadtbild.
Hallo zusammen!
Wir sind Ina und Noemi und wir haben dieses Jahr am Spanisch-Schüleraustausch teilgenommen.
Wir empfehlen euch wirklich, an so einem Austausch teilzunehmen, da es eine einmalige Erfahrung ist, die Kultur und die Sprache kennenzulernen. Der Austausch hat sehr viel Spaß gemacht, da das Programm sehr abwechslungsreich war.
Schwerpunkt unseres Besuches waren die Themen Inklusion und Barrierefreiheit. Während unseres Aufenthalts in Spanien haben wir an vielen Aktivitäten teilgenommen, die uns geholfen haben, die Themen zu verstehen und zu vertiefen. Beispielsweise haben wir die Möglichkeit bekommen, auszuprobieren, wie man sich als Blinder fühlt. Wir sind von spanischen MitschülerInnen mit verbundenen Augen durch die Schule geführt worden. Es war sehr interessant aber auch schwierig, weil man den fremden Personen vertrauen sollte. Dann haben uns SchülerInnen aus der Inklusionsklasse eine Führung durch die Schule angeboten. Sie haben uns gezeigt, dass die Schule in Valmojado besonders barrierefrei ist.
Außerdem haben wir zwei Tagesausflüge nach Madrid und Toledo gemacht. Auch dort haben wir auf Barrierefreiheit geachtet. Besonders hat uns der Tag in Toledo gefallen, weil die Stadt sehr schön ist. Allerdings mussten wir feststellen, dass die Stadt nicht besonders viel Achtung auf Barrierefreiheit geben kann, weil es zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Somit besteht die Möglichkeit nicht, Toledo ganz barrierefrei zu gestalten. Dagegen war Madrid sehr entwickelt in diesem Bereich. Hier konnten wir Leitstreifen für Blindenführung auf dem Boden, Blindenschrift auf Spielplätzen, abgesenkte Bordsteine für Rollstuhlfahrer, Aufzüge in öffentlichen Gebäuden und gerade, ebene Straßen beobachten.
Nach erfolgreicher Teilnahme an der Erasmus+ Mobilität im Jahr 2017 bis 2019 startet die GSG erneut in ein neues Projekt mit dem Themennamen „Art for inclusion“ (übersetzt: Kunst für Inklusion). Im Rahmen dieses Projektes arbeiten wir zwei Jahre gemeinsam mit sechs europäischen Partnerländern zusammen (Spanien - Teneriffa, Italien, Niederlande, Türkei, Portugal), mit dem Ziel, die Integration benachteiligter Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche jeden Alters, mithilfe von Kunst zu verbessern. Kunst meint hier jegliche Form künstlerischer Tätigkeiten, wie Theater, Foto, Film, Literatur, Tanz, Malerei und Musik. In diesem Projekt wird benachteiligten Kindern und Jugendlichen ein Raum zur Selbstdarstellung und Selbstverwirklichung geboten. Indem künstlerische Begegnungen und Austauschmöglichkeiten auf gemeinsamer Augenhöhe durchgeführt werden, wird ein gegenseitiges Verständnis von Gefühlen, Gedanken und Wünschen geschaffen. Die Zusammenarbeit aller Schülerinnen und Schüler ermöglicht zudem, dass ein Verständnis, sowie Akzeptanz und Wertschätzung füreinander geschaffen wird.
Geschwister-Scholl-Schüler sind bei dem Erasmus+ Projekt dabei
Die Scholl-Schüler halten stolz den Erasmus+-Siegel hoch, da ihre Schule die Koordinationsrolle einer strategischen Schulpartnerschaft eines Erasmus +- Projektes hat. Erasmus + ist ein EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport.
Schulpartnerschaften mit der Türkei
Seit 2011 besteht eine Schulpartnerschaft mit dem Davut Firincioglu Anadolu Lisesi in Bartin, der Partnerstadt Lünens.
Schulpartnerschaft mit der Martin–Luther–Highschool (MLH) in Namibia
Seit über 30 Jahren verbindet uns eine enge Partnerschaft mit der MLH in Okombahe, Namibia.
Unsere Partnerschule, gemeinsame Projekte der vergangenen Jahre und aktuelle Ereignisse beschreiben wir in unserem Blog: http://gsg-meets-mlh.blog.de/.