Schüleraustausch mit der I.E.S. Cañada Real in Valmojado (2025) 

Im Rahmen der Erasmus+-Akkreditierung konnte nach längerer Pause wieder ein Schüleraustausch zwischen der Geschwister-Scholl-Gesamtschule und der I.E.S. Cañada Real in Valmojado (Spanien) stattfinden. Der Austausch stand unter dem thematischen Schwerpunkt „Barrierefreiheit – Wie barrierefrei sind Deutschland und Spanien wirklich?“ und ermöglichte den teilnehmenden Schülerinnen und Schülernnicht nur spannende kulturelle Begegnungen, sondern auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion.

Der erste Besuch der deutschen SchülerInnen in Spanien 
Im Februar reisten Schülerinnen und Schüler des 9. und 10. Jahrgangs der GSG für eine Woche nach Valmojado. Dort erwartete sie ein abwechslungsreiches Programm mit dem Fokus auf Inklusion und Barrierefreiheit. 
Direkt zu Beginn wurde der Begriff Inklusion thematisiert und gemeinsam darüber diskutiert, wie inklusiv Schule und Gesellschaft in beiden Ländern gestaltet sind. 
Besonders eindrucksvoll war die Schulführung durch Schülerinnen und Schüler aus dem Inklusionsprogramm der Schule. Diese präsentierten die Schule aus ihrer eigenen Perspektive und stellten dabei barrierefreie Bereiche vor. 
Ein weiteres besonderes Erlebnis war eine Begehung der Schule mit verbundenen Augen. Diese Übung half den Schülerinnen und Schülern, physische Barrieren selbst zu spüren und sich der Bedeutung barrierefreier Strukturen wirklich bewusst zu werden.
Auch außerhalb des Schulgeländes wurde das Thema weiterverfolgt. Bei Ausflügen nach Madrid und Toledo konnten die Jugendlichen nicht nur kulturelle Eindrücke sammeln, sondern mithilfe vorbereiteter Checklisten gezielt die Barrierefreiheit verschiedener öffentlicher Orte untersuchen. Die Ergebnisse wurden mit Fotos dokumentiert und anschließend gemeinsam reflektiert.
Valmojado überzeugte als besonders barrierefreundliche Stadt: Rampen an öffentlichen Gebäuden, Blindenschrift auch an Spielplätzen und Plakate zur Vermittlung der Gebärdensprache zeugten von einem inklusiven Stadtbild.

             Valmojado Spielplatz

Zusätzlich bereitete die spanische Schule ein informatives Programm zur Europäischen Union vor, das den europäischen Gedanken stärken sollte – unter anderem durch ein Quiz und ein Escape Game in der Schule.
Mit vielen neuen Erkenntnissen und Erfahrungen endete der erste Besuch im Rahmen des Austausches. Die SchülerInnen verabschiedeten sich von ihren Austauschschülerinnen und -schülern. Jedoch nicht für lange, da der Gegenbesuch schon bald wieder anstehen sollte.

 
2. Gegenbesuch in Deutschland – Woche vor den Osterferien

Der Gegenbesuch der spanischen SchülerInnen fand in der Woche vor den Osterferien statt.
In Lünen wurde ebenfalls ein vielfältiges und thematisch abgestimmtes Programm angeboten. Im Rahmen einer Stadtführung lernten die spanischen Schülerinnen und Schüler die Stadt näher kennen und erhielten bei einem Besuch des Rathauses die Gelegenheit, mit der stellvertretenden Bürgermeisterin über die Bedeutung von Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden zu sprechen. 
Es folgten Ausflüge zur Zeche Zollverein in Bochum, zum Signal Iduna Park in Dortmund sowie eine Stadtbegehung in Münster. Auch hier wurden die Orte gezielt unter dem Aspekt der Barrierefreiheit untersucht.

Zum Abschluss der Austauschphase nahmen sich die Schülerinnen und Schülerbeider Länder einen ganzen Tag Zeit, um ihre gesammelten Eindrücke und Erfahrungen zu reflektieren. In gemischtnationalen Kleingruppen verglichen sie positive wie auch kritikwürdige Aspekte der Barrierefreiheit in Deutschland und Spanien. Aus diesen Erkenntnissen entwickelten sie gemeinsam Kriterien für eine ideale, barrierefreie Schule. 
Basierend auf diesen Kriterien entwickelten die Jugendlichen in verschiedenen Gruppen Modelle einer inklusiven Schule, die die vollständige Teilhabe aller Lernenden ermöglichen sollen – unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Die besten Modelle wurden von der gesamten Gruppe abgestimmt und gekürt. Diese können im Schulforum betrachtet werden.
 
 
In der abschließenden Reflexion betonten die Schülerinnen und Schüler, dass in beiden Ländern bereits wichtige Fortschritte erzielt worden seien – etwa durch den Bau von Rampen, das Anbringen von Leitsystemen oder die Verwendung von barrierefreier Sprache. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass noch viel getan werden muss, um flächendeckend echte Barrierefreiheit zu schaffen. Viele Orte sind weiterhin nicht oder nur eingeschränkt zugänglich für Menschen mit Behinderungen, und es besteht ein großer Bedarf an Sensibilisierung und konkretem Handeln.
 
    
 
Insgesamt war der Austausch für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung. Die Kombination aus kulturellem Austausch, thematischer Auseinandersetzung und zwischenmenschlicher Begegnung hat das Bewusstsein für Inklusion und europäische Werte gestärkt. 
Das Ziel unserer Schule ist nun, den Austausch in der Zukunft fortzuführen und das Programm noch weiterzuentwickeln – denn nur durch gegenseitiges Lernen können langfristige Veränderungen angestoßen werden.
(Verfasst durch Frau Klein) 
 
    
 
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