(Stadtmagazin Lünen) Die Natur-AG der Geschwister-Scholl-Schule: Wie duftet frische Zitronenmelisse? Was ist bei der Bepflanzung einer Trockenmauer zu beachten? Warum sind Bienen so wichtig für unser Ökosystem? Und wie stellt man eigentlich Apfelsaft her?

»Es macht Spaß, im Dreck zu buddeln!«
Wer behauptet, die >Jugend von heute< interessiere sich nur noch für Fernsehen und Facebook, wird an einem strahlend sonnigen Samstagvormittag auf dem Hof der Geschwister-Scholl-Gesamtschule eines Besseren belehrt. Während sich der Großteil des Kollegiums und der Schülerschaft ins wohlverdiente Wochenende verabschiedet hat, stecken neun junge Natur-Experten bis zu den Ellenbogen in Blumenerde. »Es macht einfach Spaß, im Dreck zu buddeln!«, bringt es ein Siebtklässler verschmitzt grinsend auf den Punkt.

Fetthenne und Mädchenauge
Etwa alle vier Wochen trifft sich die Natur-AG samstags zwischen 9 und 13 Uhr zur gemeinsamen Gartenarbeit auf dem Schulgelände. Heute soll eine Trockenmauer mit speziellen Steinpflanzen bepflanzt werden. »Fetthenne, Mädchenauge oder Lavendel benötigen wenig Feuchtigkeit und gedeihen gut in der Sonne«, erläutert AG-Leiter Georg Fleiter-Morawietz, hauptberuflich Lehrer für Deutsch und Gesellschaftslehre bzw. Geschichte. Die sonderbaren Namen sorgen kurz für Gekicher, doch keine Minute später sind die Kids schon ganz konzentriert am Werk.

Apfelsaft und Steinofenpizza
Viel zu tun gibt es zu dieser Jahreszeit auch im Schulgarten, der mit seinem kleinen Teich und den blühenden Obstbäumen einer idyllischen grünen Oase gleicht. »Im letzten Sommer haben wir Äpfel und Birnen geerntet und mit Hilfe einer mechanischen Presse naturtrüben Saft ausgepresst«, erzählen die Schüler begeistert. »Das war anstrengend, aber es hat sich gelohnt! Frischer Saft schmeckt viel besser als gekaufter.« Auch andere Kostproben haben die Jugendlichen schon hergestellt: Im Herzen des Gartens befindet sich ein selbst gebauter Lehmofen. Hier kann man Pizza wie im Mittelalter backen. In direkter Nähe lädt eine Kräuterspirale zum Schnuppern ein. Manchmal dürfen Minze, Zitronenmelisse und Co. sogar mit nach Hause genommen werden.

Wo die Wildbienen wohnen
Eine weitere Attraktion ist natürlich das selbst gebaute Bienenhotel, ein mit Bohrlöchern versehener Eichenstamm. »Und, wer wohnt hier?, fragt der Lehrer testweise in die Runde. Mehrere Finger schnellen empor, die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: »Wildbienen!« Die seien für die Bestäubung der Pflanzen nämlich genauso wichtig wie die bekannten Honigbienen, erklärt ein Schüler. »Die Wildbienen legen Eier und Nahrung in die Löcher, verschließen den Eingang und warten, bis im nächsten Frühjahr die Bienenkinder schlüpfen.

Im Winter wird gebastelt
Auch wenn der Schulhof aufgeräumt, Blätter gefegt oder im Herbst Sträucher beschnitten werden müssen, packen die AG-Teilnehmer fleißig mit an. Aus dem anfallenden Reisig werden dann im Winter Tipis, Traumfänger und Kränze gebastelt. Vor allem eigenen sich dafür die biegsamen Weidenzweige.

Radiergummis aus Löwenzahn
»Ich möchte meine Schüler an die Natur heranführen und bestehendes Interesse vertiefen«, so Georg Fleiter-Morawietz. Diejenigen, deren Eltern oder Großeltern selbst einen Garten oder Schrebergarten besitzen, bringen oft eigene Ideen mit. Ein kleiner Junge meldet sich und berichtet stolz: »Wir haben zu Hause Löwenzahn angepflanzt und aus den Wurzeln Radiergummis hergestellt. « Da ist selbst der Lehrer erstaunt ...

Mehr zur Natur-AG hier auf der Homepage

 

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